Nach dem gelungenen Auftakt letzen Samstag gegen Kapfenberg stand nun das erste Auswärtsspiel des Jahres auf dem Programm. Mit dem SV Mattersburg wartete kein leichter Gegner auf unsere Schwarz-Weißen. Denn die letzten drei Spiele in Mattersburg endeten allesamt Remis. So auch diesmal, wobei die zwei verlorenen Punkte von gestern im Titelrennen sehr schmerzen.
Durch den verletzungsbedingten Ausfall von Top-Torjäger Roman Kienast musste Trainer Franco Foda seine Mannschaft an vorderster Front umstellen. Youngster Marvin Weinberger fungierte als Solospitze und Samir Muratovic war als hängende Spitze aufgeboten. Ansonsten lief die gleiche Elf wie beim 2:0 Sieg gegen Kapfenberg ein. Vor Spielbeginn war klar, dass die „Blackies“ die Tabellenführung nicht übernehmen können, da Konkurrent Ried im Oberösterreich Derby gegen Schlusslicht LASK mit 2:0 gewann. Sturm musste also nachziehen um weiter mit nur einem Punkt Rückstand dranzubleiben, vor allem in Hinblick auf die nächste Runde. Da kommt es zum direkten Duell. So nun aber zum gestrigen Spiel. Bei gefühlten Minusgraden (angeblich hatte es + vier Grad) betraten beide Mannschaften das Spielfeld. Die Zuschauertribünen im Pappelstadion waren nur spärlich besetzt, doch der Auswärtssektor war mit rund 400 Grazern gut gefüllt. Und so übernahm die Sturmmannschaft angefeuert von ihren Anhängern auch gleich das Kommando. Bis zum gegnerischen Strafraum lief der Ball gut, doch dann war meistens in der Mattersburger Menschenmauer Endstation. Die erste Halbzeit verlief äußerst Ereignisarm, denn Mattersburg war nur darauf aus, dass Spiel von Sturm zu zerstören und wurde selbst kaum gefährlich. Christian Gratzei hatte nicht einen Ball zu halten. Sturm dagegen versuchte mit Kurzpassspiel vor das Tor von Thomas Borenitsch zu kommen, jedoch gelang meist der letzte Pass in die Tiefe nicht. Und so ging es mit einem torlosen Remis in die Halbzeitpause.
Es hatte den Anschein als hätte Trainer Franco Foda die richtigen Worte für seine Elf gefunden denn gleich nach der Pause gab es eine Riesenchance für unsere Mannschaft. Samir Muratovic legt in der 48. Minute vom Elfer für Andreas Hölzl auf, doch dieser verzieht leider und so geht der Ball links unten am Tor vorbei. Das hätte die Führung sein müssen. Nach 54. Minuten stand dann Schiedsrichter Thomas Gangl im Mittelpunkt. Timo Perthel legt Patrick Farkas im Strafraum, doch der Schiedsrichter entscheidet auf Ballspiel, sehr zum Unmut des Mattersburger Anhangs. Glück für Sturm, denn man hätte hier durchaus auf Elfmeter entscheiden können. Doch auch den Grazern wird ein Elfmeter vorenthalten. In Minute 65 nimmt sich ein Mattersburger Spieler im Strafraum den Ball mit der Hand mit, doch auch hier entscheidet der Schiedsrichter auf weiterspielen, diesmal sehr zum Unmut der Grazer Fans. Danach entwickelt sich ein attraktiveres Spiel, denn auch die Hausherren haben Lunte gerochen und kommen nun gefährlicher vor das Tor von Christian Gratzei. In die Drangphase der Mattersburger fällt dann das 1:0 für Sturm. Nach einem Eckball kommt es zu einer Ballstafette über Hölzl und Weber und auf einmal landet der Ball genau vor den Füßen von Samir Muratovic der eiskalt zum 1:0 für die „Blackies“ verwertet. Kurz darauf kam Mario Haas für Marvin Weinberger und Sturm kontrollierte weiter das Spiel. Die Mattersburger wollten aber den Ausgleich. Und so kam es wie es kommen musste. In der 86. Minute war es erneut Robert Waltner, schon Matchwinner gegen den LASK, der nach einer zu kurzen Abwehr von Martin Ehrenreich den Ausgleich erzielte. Dem Tor ging allerdings ein Foul an Timo Perthel voraus, jedoch blieb die Pfeife von Thomas Gangl still. Danach versuchte Sturm zurück ins Spiel zu kommen und doch noch drei Punkte aus Mattersburg zu entführen, allerdings gelang nichts mehr. Somit müssen sich die Grazer mit einem bitteren 1:1 Remis zufrieden geben, was zugleich einen Rückfall in der Tabelle auf Rang drei bedeutet, da die Wiener Austria ihr Heimmatch gegen Wiener Neustadt klar mit 4:0 gewann.
Fazit: Sturm Graz wirkte gestern gegen Mattersburg schon wie der sichere Sieger in einem unter dem Strich chancenarmen Spiel. Franco Foda und seine Mannschaft hätten nur mit einer Ausbeute von drei Punkten den Anschluss am aktuellen Tabellenführer SV Ried halten können. Mit dem 1:1 Remis musste man nach dem wichtigen Führungstor von Samir Muratovic, vier Minuten vor dem regulären Spielende doch noch den Ausgleichstreffer durch Robert Waltner hinnehmen. Nach der Partie spricht man von zwei verschenkten Punkten und der mäßigen Chancenauswertung. Zudem kommt es nun am nächsten Sonntag in der 22. Bundesliga Runde zum Schlager gegen die SV Ried. Da bedarf es aber einer konzentrierteren Leistung und einer Steigerung im Spielaufbau.
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