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Montag, 21. Februar 2011

Spielbericht Sturm Graz vs. Kapfenberg

Die 20. Bundesliga-Runde stand an. Traditionell auch Frühjahrsauftakt genannt. Doch diese Frühjahrsauftaktrunden waren in den vergangenen Jahren nicht immer erfolgreich. Der aktuell zweitplatzierte SK Sturm Graz hatte mit einem Sieg die Chance, den Rückstand auf Leader Ried auf einen Punkt zu verkürzen. Die Rieder verloren ihr Auftaktmatch auswärts gegen die Wiener Austria mit 1:0. Etwas dagegen hatte natürlich der achtplatzierte Kapfenberger SV. Doch lange konnten die „Falken“ das Leben der Heimmannschaft nicht schwer machen.  Mit einem 2:0 im Derby startete Sturm souverän ins Frühjahr.
Kleines Detail am Rande: Die beiden Trainer hatten vor dem Spiel eine Wette laufen: Der Verlierer des Derbys muss im nächsten seinen gewohnten Kleidungsstil ändern, Franco Foda im Trainingsanzug an der Seitenlinie und Werner Gregoritsch im schwarzen Anzug.

Nun aber zum Spiel selbst: Wie zu erwarten war, gab Neuzugang Patrick Wolf sein Pflichtspieldebüt rechts im Mittelfeld, Andreas Hölzl wechselte dafür auf die linke Seite. Spannender war die Frage wer stürmt neben Roman Kienast? Franco Foda entschied sich für Youngster Marvin Weinberger, der sich mit fünf Testspieltoren empfahl. Weinberger spielte zum ersten Mal von Beginn an und sollte auch gleich sein erstes Tor in der Bundesliga für die „Blackies“ erzielen. Aber der Reihe nach. Sturm spielte von Beginn an nach vorne und kam in der 6. Minute zu einer guten Chance. Patrick Wolf versucht es mit einem platzierten Schuss, sein Namensvetter Raphael Wolf (nicht verwandt) hat Probleme den Ball zu fangen, faustet in aber schließlich aus der Gefahrenzone. Nach einer Viertelstunde kommen erstmals die in Gelb spielenden Kapfenberger vor das Tor von Christian Gratzei. Stefan Erkinger mit dem klugen Lochpass auf Michael Gregoritsch, doch der 16-jährige Trainersohn flankt genau in die Hände von Sturms Schlussmann. In der 22. Minute dürfen die Sturmfans erstmals jubeln. Nach tollem Pass von Andreas Hölzl kommt Goalgetter Roman Kienast aus halbrechter Position zum Torschuss und erzielt mit Hilfe der Innenstange sein 14. Saisontor. Die Foda-Elf setzt sofort nach, kommen auch zu vereinzelten Chancen, doch richtig gefährlich wird es wieder in Minute 33. Nach einem Wolf-Eckball kommt Gordon Schildenfeld an den Ball, doch Kapfenbergs Boris Hüttenbrenner kann auf der Linie klären. Kapfenberg hält zu diesem Zeitpunkt zwar gut mit, ist vor dem Tor aber zu harmlos oder scheitert an Christian Gratzei. Kurz vor der Pause gibt es wieder Mal das Duell Wolf gegen Wolf. Patrick mit dem scharfen Schuss, Raphael mit der Faustabwehr. Somit geht Sturm mit einer 1:0 Führung in die Pause.
Die 2. Hälfte begann dann so, wie die erste. Drei Minuten nach Wiederbeginn gleich eine Riesenchance für Sturm. Patrick Wolf legt für Marvin Weinberger auf, der mit einer punktgenauen Flanke auf den Kopf von Andreas Hölzl, der in der Mitte völlig frei steht. Der Tiroler hat aber leider Pech im Abschluss und trifft nur die Oberkante der Latte. In der 56. Minute dann fast der Ausgleich durch Michael Gregoritsch. Der Youngster tritt zu einem Freistoß an, Christian Gratzei kann nur wegfausten und den Nachschuss klärt Gordon Schildenfeld vor der Linie. Nach dieser Doppelchance für Kapfenberg ist aber Sturm sofort wieder am Drücker und erzielt durch Marvin Weinberger nach einer Stunde das vorentscheidende 2:0. Der verdiente Lohn für eine starke Leistung. Zudem war es ein geniales Tor, Manuel Weber mit dem weiten präzisen Ball aus der eigenen Hälfte, Marvin Weinberger nimmt den Ball traumhaft mit, zieht an Andreas Rauscher vorbei und spitzelt den Ball an Goalie Wolf vorbei ins Tor. Danach häufen sich die Torchancen, doch Hölzl und Weber scheitern jeweils an Kapfenbergs Schlussmann Wolf.
Samir Muratovic kommt nach 70. Minuten für Roman Kienast ins Spiel. Kienast hatte im ersten Durchgang einen Schlag auf den Oberschenkel bekommen und konnte nicht mehr weiterspielen. Sieben Minuten später kam dann Publikumsliebling Mario Haas für einen stark spielenden Marvin Weinberger, der auch von den 10.500 Zusehern gebührend gefeiert wurde. Kapfenberg hatte zu diesem Zeitpunkt alle drei Wechsel vollzogen. Für Stefan Erkinger kam Markus Felfernig (61.), nach 67. Minuten war für Deni Alar Schluss und es kam Dieter Elsneg, auch Neuzugang Steven Lewerenz gab sein Debüt ab Minute 74, für ihn verließ Mario Grgic das Feld.
Aber auch die Wechsel halfen den „Falken“ nicht mehr. Sturm spielte weiter nach vorne und kreierte Chance um Chance. Einzig die Chancenauswertung ließ zu wünschen übrig. Zweimal stand Schiedsrichter Grobelnik im Mittelpunkt, als er jeweils einen Elfmeterpfiff für Sturm verweigerte. Nach 83. Minuten war das gelungene Debüt von Patrick Wolf beendet, für die letzten Spielminuten kam Klaus Salmutter. Und der gleich mit einem dynamischen Antritt, nach Doppelpass mit Mario Haas, springt ihm aber der Ball vom Fuß. Tor wollte in weiterer Folge keines mehr gelingen und so beendete Schiedsrichter Grobelnik nach 93. Minuten das Steiermark-Derby.


Fazit: Insgesamt ein verdienter Sieg für die Schwarz-Weißen. Kapfenberg konnte zwar in der ersten Hälfte noch gut mithalten, wurde aber in der 2. Halbzeit von den Angriffen der Sturm-Mannschaft überrollt und konnte nicht mehr zusetzten. Nächste Woche geht es mit dem Auswärtsspiel gegen Mattersburg weiter und Franco Foda darf auch in Zukunft ohne Trainingsanzug coachen. J

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